Während die Traditionen des Vogelschießens ihre Ursprünge bereits in der Antike hatten, tauchen Hinweise auf das Scheibenschießen erstmals im Zusammenhang mit dem Einsatz von Feuerwaffen auf. Wurde in der Regel bei den Schiessübungen nur auf nüchterne Kreisscheiben angelegt, so schoss man seit dem 17. Jahrhundert während des Schützenfestes auf kunstvolle, von heimischen Künstlern bemalte Scheiben. Zu sehen war auf diesen all das, was die Schützen erfreute oder beängstigte, politisch bewegte oder als historisches Ereignis faszinierte. Die oftmals hochbegabten und zu ihrer Zeit anerkannten Künstler blieben allerdings in der Regel bis zum 19. Jahrhundert für uns heute anonym.


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Schießscheibe "Der Rote Mann" beschreibt die Gräueltaten des Dreißigjährigen Krieges in Kronach, 1748; Schützengesellschaft Kronach e.V.
Schießscheibe "Drei Schützen", zeigt eine typische Szene auf einem Schießplatz in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, 1765. Schützengesellschaft Kronach e.V.
Schießscheibe "Treffen der vier Monarchen", 1815 Gründung der Heiligen Allianz zwischen Russland, Preußen und Österreich gegen Napoleon; der bayerische König Max Joseph erschien nicht aus historischen Gründen auf dieser Scheibe, sondern wegen des Wunsches der Auftraggeber, 1818; Schützengesellschaft Kronach e.V.