Katholische Schützenorganisationen des kurkölnischen Sauerlandes und protestantisch geprägte Schützenvereine des preußisch-märkischen Sauerlandes wiesen in der Vergangenheit vielfach große Gemeinsamkeiten auf. Dies setzt sich bis in die Gegenwart fort. Dazu gehören gleichförmige gesellige Veranstaltungen, sehr häufig das gemeinsame Vergnügen am Schießen und natürlich auch die große Bedeutung innerhalb der städtischen Gesellschaft.

Ölgemälde"Heilige Dreifaltigkeit". Darstellung Attendorns mit einer Fürbitte anlässlich der Belagerung der Stadt während des 30jährigen Krieges, 1629; Südsauerlandmuseum, Attendorn
Gleichwohl sind in ihren jeweiligen Symbolen und im Kontext ihrer Feste große Unterschiede erkennbar.
In den katholisch geprägten Vereinen wurden anlässlich des Schützenfestes spezielle Messen gefeiert. Zu diesem Anlass trug in einigen Städten der Geistliche ein eigens dafür gefertigtes grünes Messgewand. Auf den Vereinsfahnen finden sich Heilige, die den Organisationen als Schutzheilige dienen.
Bei den preußisch-protestantischen Organisationen treten Personen oder Embleme des preußischen Staates in den Vordergrund. Gelegentlich erscheint der Preußen-Adler als Motiv, manchmal findet sich sogar ein preußischer König auf der Fahne. Die Nähe zum Staat und seinen militärischen Traditionen ist unverkennbar.

Artillerie-Standarte der Iserlohner Bürger-Schützen, die Friedrich dem Großen gewidmet ist, 1755; Iserlohner Bürger-Schützen-Verein e.V.